Montag, 27. August 2012

Magadan!

Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte - auf dem Dach konnte man das Prasseln gut hören - gibt es am Morgen eine kurze Regenpause, die mich hoffen lässt. Aber es fängt gerade wieder an, als das Rad fast fertig gepackt ist. Als es nach einer Stunde wieder aufhört, beschliesse ich mich nach Palatka durchzukämpfen. Tolja fährt heute auch nach Magadan und ist daher früh auf. Mir wird der Schlüssel der Banja überlassen, so dass ich entscheiden kann, wann ich losfahren will. Ich rechne damit, dass ich jetzt immer so eine Stunde Regen habe, gefolgt von einer Stunde Pause. Die Strasse ist erstaunlich gut zu fahren, nach dem Dauerregen, vor allem die Abschnitte, die steinig sind, vertragen Regen besser als die glatten asphaltähnlichen Oberflächen, die schnell klebrig werden. So kann ich die ersten 16 Kilometer Richtung erstem Pass ohne Regen fahren, dann setzt er wieder ein. Zur Teerstrasse sind es von Madaun ca. 75 km, danach dann noch einmal 80 km nach Magadan. Bis Palatka, wo die Teerstrasse beginnt, habe ich keine Aussicht auf Unterstand. Ich entsinne mich meines Schirms und stelle mich unter diesen. Als der Regen etwas nachlässt und es nur noch nieselt, kann ich nochmal 2 Kilometer fahren, dann wird wieder unter dem Schirm gestanden. So versuche ich mich weiter zum Pass zu hangeln, nur irgendwann lässt der Regen nicht mehr nach  und das ewige Warten unter meinem kleinen Schirm nervt mich. So probiere ich mit aufgespanntem Schirm weiterzufahren. Einhändig und bergauf ist das nicht so einfach und so eiere ich ziemlich langsam weiter. Die Damen aus der Stalovaya hatten mich auf die Idee mit dem Schirm gebracht, auf der ganzen Tour war der noch nicht ausgepackt worden. Wir hatten den eigentlich dabei um im Bärengebiet kochen zu können, da man ja nicht im Zelteingang kochen soll, wegen der Gerüche. Leider bricht der Stil meines Billigmigrosschirms nach kurzer Zeit weg und die Arretierung ist somit weg. Nun muss ich mit einer Hand versuchen den Schirm offen zu halten und den Schirm so zu platzieren, dass er noch etwas schützt. Das geht ganz schön in die Finger, so dass ich oft Hand wechseln muss. So kämpfe ich mich zum Pass durch und nachdem es immer noch nicht aufhören will zu regnen wird nun der Schirm weggepackt und die Überhose angezogen. Mir voraus sieht es nach einem Gebiet mit helleren Wolken aus, so dass ich die Hoffnung habe, nach ein bisschen Abfahrt wieder weniger Regen abzubekommen. In der Tat hört der Regen dort fast auf, um dann gleich wieder voll loszulegen. Mit meiner veranschlagten Kalkulation von 1 h trocken/ 1 h Regen liege ich ziemlich daneben, insgesamt radle ich nun schon 3.5 h im Regen, erst dann hört er auf. Es scheint hier in den letzten beiden Pässen vor der Teerstrasse zu hängen. Als es aufhört, kommt noch ein Auto entgegen, aus dem heraus ich photographiert werde. Etwas ärgere ich mich über die aufdringlichen Leute, da sie nochmal extra umdrehen um einen Schnappschuss zu machen. Aber nachdem wir noch ins Gespräch kommen, ist es ok. Es sind Goldsucher, die noch hinter Kulu ihre Mine haben. Sie drücken mir noch eine CD in die Hand, auf der gezeigt sein soll, wie sie Gold gewinnen. Ausserdem bekomme ich noch eine Schokolade und einen Apfel. Eigentlich brauche ich ja nichts mehr, da ich ja heute noch bis Magadan kommen will und ab Palatka wieder voll versorgt sein dürfte. Ohne Regen radelt es sich schon deutlich angenehmer auf den letzten kleinen Pass vor Palatka, wo der erste Asphalt seit Khandyga beginnt.

Die erste Stunde ohne Regen
bald sieht es wieder nach Regen aus
Das Tal zum Pass
4 Stunden später  am Fluss Nelkandja
Er führt ordentlich Wasser
Palatka ist in Schlagweite
Ein letzter Pass muss noch überwunden werden
Am Pass oben
Abfahrt nach Palatka
Kreuzung in Palatka im Rückblick
In Palatka geht es erst Mal in ein super teures Café, eventuell hat die Dame sich ja vertippt. Auf den letzten 80 Kilometern nach Magadan droht dann kein Regen mehr und nach einer Weile schlägt der Wind sogar in Rückenwind um. So fahre ich in den späten Nachmittag und bin zuversichtlich heute noch in Magadan anzukommen. Kurz vor Magadan treffe ich an einem Rastplatz, der auch Gedenkstätte ist, noch drei junge Russen, mit denen noch angestossen und Brot gegessen wird. Dann muss ich mich beeilen um noch bei Helligkeit in die Stadt zu kommen. Schnell werden noch die obligatorischen Ortseingangsphotos geschossen.
In der Stadt selber versuche ich Jusuf zu erreichen, der mir seine Visitenkarte gegeben hatte. Ein Passant hatte mir sein Handy zur Verfügung gestellt. Leider ist Jusuf gerade nicht in der Stadt, so dass ich mir woanders eine Bleibe suchen muss. Wlad, der mir das Telefon gegeben hatte, bietet mir daraufhin an, bei ihm in der Wohnung als "Goste" zu übernachten. Wlad hatte früher sogar mal in Chukotka gelebt, er ist dort geboren und die ersten 6 Jahre in Bilibino aufgewachsen. Er ist immer noch orientiert, was dort läuft, es soll schon Schnee liegen und die Bären sollen unruhiger sein, da es in diesem Jahr weniger Fisch gegeben hat, als normal. Das soll auch auf den Magadansky Oblast zutreffen. Wir spazieren eine gute Weile, da die Wohnung am anderen Ende von Magadan ist. Als ich Wlad getroffen hatte, sprach uns gleich noch ein anderer Mann an, um zu erfahren woher ich kam und wie die Reise verlaufen war. Er stellte sich dann als vom Fernsehen vor und machte gleich aus, dass ich morgen zu ihm ins Studio kommen soll. Da ich kein Telefon habe, soll Vlad die Kommunikation übernehmen. Wlads Wohnung hat eine gute Aussicht aufs Meer, liegt aber leider im 5. Stock. Es muss also erst einmal alles nach oben geschleppt werden. Als ich oben angelangt bin, schlägt mir schon ein penetranter, fast bestialischer Gestank entgegen, es ist wohl das Klo. Im Hintergrund stapeln sich Unmengen an verschiedenster Sachen, es sieht fast so aus, wie in der Messi-Wohnung. Neben Vlad leben noch seine Mutter und sein Bruder Vitali hier. Vitalis Zimmer sieht aus, wie ein riesiger Trümmerhaufen. Dieser Haufen hat aber wohl seine Ordnung, es sind verschiedenste Elektronikteile, welche hier lagern. Viatali repariert wohl Computer und andere Geräte. Vlad bietet mir erst Mal eine Tee an und eine Portion Plov. In der Küche schwirren so einige Motten herum, so dass ich den Plov nicht voll geniessen kann.
Als Vlad nach dem Essen auf einmal auf das Thema Geld kommt, schwant mir schon Übles. Er will von mir 1500 Rubel für die Nacht. Da hätte ich ja schon fast in ein Hotel gekonnt. Ich sage ihm, dass ich verstehe, dass er 500 will, dann geht er auf 1000 runter. Ich bleibe bei 500 und schliesslich einigen wir uns auf 500 für "Produkti" (Lebensmittel), sonst würde seine Mutter Krawall machen. Ich habe mich aber schon für eine Flucht entschieden und packe zusammen. Die Familie scheint wirklich Geldsorgen zu haben, ihr Internet funktioniert daher nicht und nebenbei hatte ich mitbekommen, dass die Polizei gerade im Haus war und nach ihnen gesucht hatte. Um quitt zu sein, lege ich noch 200 Rubel auf den Tisch, wenngleich das damit ein sehr teurer Plov war. Draussen muss ich mir nun erst einmal ein Hotel suchen. Ich bin nur wenige hundert Meter vom Hotel Okean entfernt, welches im Lonely Planet ist. Das günstigste Zimmer kostet dort allerdings 3000 Rubel, da werde ich ja arm, bis mein Flug geht. Die Dame an der Rezeption gibt mir aber den Tipp ins Medcollege zu gehen, das wäre ein Billighotel. Obwohl das Medcollege gleich in der Nähe sein soll, ist es nicht ganz einfach zu finden, ich muss erst einige Passanten fragen. Es ist schon kurz vor Mitternacht, als die Eingangsdame mir öffnet, sie macht keine Umstände, als ich das Rad schon hereinschiebe. Im ersten Stock ist dann die Rezeptionistin, die mir erst einmal nur eine Nacht versprechen kann. Nachdem das Hotel in einem Zweierzimmer nur 700 Rubel kostet, bin ich positiv überrascht. Von allen Reisenden hatte ich gehört, dass die Hotels in Magadan alle sauteuer sind, wie das Okean. Die Dame klopft noch meinen Zimmernachbarn aus dem Schlaf, dann kann ich auch ins Bett fallen. Geduscht wird erst morgen, ich hatte ja gestern schon eine Banja.

Kreuzung an der Federalnaya Trasse, 1941 km Jakutsk 81 km Magadan
Easy Riding auf der Teerstrasse
Noch ein letzter Hügel
Aufgerissener Asphalt, am Randstreifen gut zu fahren
In den Bergen hängt das schlechte Wetter
Abendphoto
2000 km ab Jakutsk
Ein Glas heben mit drei jungen Russen
Am Ortsrand, endlich geschafft
Magadan!

Sonntag, 26. August 2012

Gestoppt von Regen


Nachdem ich gestern einen ruhigen Abend hatte komme ich schon um 6 Uhr aus den Federn und fahre um 7 Uhr los. Mein Müsli ist Kascha, echtes Müsli habe ich seit Khandagy nicht mehr gefunden. Eigentlich muss man die Kascha kochen, aber das Einlegen über Nacht hat gereicht, dass es nicht mehr so bissfest ist. Als ich wieder auf die Hauptstrasse fahre, treffe ich gerade auf den Jäger von gestern abend. Die Sonne schaut schon raus und ich denke mir noch, was für ein genialer Tag. Das ändert sich leider eine Stunde später, als das Wetter sich eintrübt und ich befürchte es könne regnen. Da ich aber stark auf die Prognose aus Mjaundscha vertraue verwerfe ich den Gedanken und rechne doch nicht mit Regen. Hinter Jakutsk war es zunächst auch eher trüb und hat doch erst am Aldan geregnet. Allerdings ist der Wind heute auch gegen mich und wirbelt sogar Staub auf, insgesamt war ich aber mit ihm zufrieden auf dem Weg von Jakutsk hierher, deutlich besser als auf dem Lena-Highway und erst noch als auf der BAM. Verkehr kommt erst spät vorbei, so früh sind die Leute doch nicht auf und heute ist Sonntag. Ich passiere noch die alte nicht mehr besetzte Strassenmeisterei, es steht dennoch ein Auto daneben. Die Passstrasse führt mal wieder flach ein Tal hinter, steilt vor dem Pass aber nochmal ziemlich auf.
Morgenstimmung bei Ust-Omtschug
Ruinen am Wegesrand
Hier hat es bei einem Unfall viele Opfer gegeben
 
Noch sieht das Wetter gut aus
hier schon weniger
Bewölkung zieht auf, die noch nicht bedrohlich aussieht
noch im flacheren Teil der Passstrasse
Wieder sehr kahle Berge, Frostschuttlandschaft
ehemalige Strassenmeisterei
Der Gegenwind ist hier mühsam
In der Früh war fast kein Verkehr, es ist Sonntag
Im finalen Anstieg
faszinierende Mondlandschaft
Es ist recht kühl
Der Himmel verheisst nichts Gutes
Tolle Hochfläche
Gerade als ich am Pass bin, fängt es an zu tröpfeln. Das entlockt mir einen ziemlichen Fluch, es kann doch nicht jetzt schon regnen, ich bin doch erst 60 Kilometer gefahren und der nächste Ort ist noch 50 Kilometer weg, ich weiss noch nicht einmal ob er bewohnt ist. Immerhin geht die Abfahrt nun los und der drohende Regen mobilisiert nochmal alle Kräfte, ungebremst und im untersten Gang trete ich die Flucht nach vorne an. So kann ich eine Weile dem Regen entkommen und fahre bei nur leichter Tröpfelei. Irgendwann muss ich aber doch meine Regensachen auspacken und die nun verbleibenden 30 Kilometer zum nächsten Ort (Madaun) fahren. Es wird also leider wieder nasskalt, ein kleiner Pass ist davor noch zu überwinden. Erst 6 Kilometer vor dem Ort treffe ich mal auf einen möglichen Unterschlupf. An einer Baustelle vergewissere ich mich, dass der Ort existiert, es soll sogar Läden haben. Es geht nun über eine lange Brücke, hier muss der Unterbruch gewesen sein, von dem in den Nachrichten die Rede gewesen war. Die letzten Kilometer ziehen sich mal wieder und im Ort muss ich erst noch nach einem warmen Platz fragen. Es hat sogar eine Stalovaya. Die ist zwar sauteuer, aber ein bisschen Frustessen darf sein. Sogar Blintschiki (Pfannkuchen) hat es auf dem Speiseplan. Ein Radiator hält warm und ich platziere meine nassen Sachen so, dass er sie anbläst. Nachdem es ganz danach aussieht, dass der für morgen angesagte Dauerregen schon jetzt begonnen hat, muss ich hier wohl noch einen Übernachtungsplatz finden. Die Café-Betreiberin bietet mir an, dass ich hier übernachten könne, sie müsste mich aber einsperren. In der Zwischenzeit trifft der Bus ein, den ich kurz nach Ust-Omchuk getroffen hatte. Das Café füllt sich im Nuh und die Cafébetreiberin hat alle Hände voll zu tun, leider hatte sie gerade erst ihre Gehilfin raus geschickt. Als der Bus weg ist und es mal den Anschein macht, dass der Regen nachlässt, will ich mich wieder aufmachen, es ist kurz nach 4. Doch nachdem alles gepackt ist, regnet es wieder stark. Die Dame vom Café hatte mir zwar gesagt, dass es erst morgen silny doschd (starken Regen) haben würde, als sie aber bei ihrem Sohn noch einmal nachfragt, heisst es plötzlich, der starke Regen sei schon heute, morgen ist er vielleicht schwächer.
In der Stalovaja soll ich wohl doch nicht übernachten, mir wird gesagt es gäbe da noch ein anderes warmes Plätzchen und prompt werde ich dorthin geführt. Bevor ich verstanden habe, wohin genau es geht sind wir schon da. In einem Gartenhaus steht seine Dame (Swetlana), die mich versorgen soll, es wird etwas von Banja gefaselt. Diese Russen, wollen einen immer gleich in die Banja stecken. Aber selbst ohne Schwitzerei lande ich tatsächlich in der Banja. Es geht in ein kleines zweistöckiges Holzhaus, wo ich im ersten Stock schlafen kann. Im Erdgeschoss ist die Banja untergebracht, die gerade schon ausgiebig genutzt wird. Damit ist es auch oben mollig warm und ich muss sogar öfter mal lüften. Schnell wird noch ein Bett gemacht und wir setzen uns zu einem Tee hin und auch ein obligatorischer Wodka darf nicht fehlen. Tolja, Swetlanas Mann und Sergej (Serjoscha) ihr Sohn sitzen auch dabei. Dann kann ich am Nachmittag ein bisschen schlafen, irgendwie schafft mich die Kühle doch. Derweil sind die Damen unten in der Banja. Später wird dann noch gross aufgetischt, Tolja bereitet Fisch in Ei vor und serviert auch noch Ikra (Fischeier), die Leute sind echt der Wahnsinn hier, was Gastfreundschaft anbelangt. Tolja ist der Chef der Strassenarbeiter hier auf der Tenkinskaya Trasse und kennt sich daher sehr gut aus. Auch sonst sind sie wohl gerne hier in der Gegend beim Angeln und Jagen und können sich keinen schöneren Ort vorstellen als hier in der Natur. Selbstverständlich sind sie aber auch oft in Magadan, Serjoscha studiert dort gerade und seine Schwester wohnt dort.
Nach den Damen gehen die Herren in die Banja, ich wasche mich nur kurz und falle dann wieder ins Bett.
Noch auf der Hochfläche des Passes, eigentlich ein Doppelpass mit Flachstück dazwischen
zweiter Teil des Doppelpasses
Abfahrt auf der Flucht vor Regen
Leider keine Zeit mehr zum Landschaft geniessen
Foto muss dann eingepackt werden, es regnet zu sehr
Meine Gastgeber: Swetlana und Serjoscha
In der Banja, so nah bin ich keinem mehr gekommen
Tolar im Garten
Als ich da war sind extra Leute vorbegefahren, nur um den Garten zu bewundern
 

Samstag, 25. August 2012

Kilometer bolzen auf dem Weg nach Ust-Omtschug

Heute gibt es zum Frühstück Kascha, die Strassenarbeiter sind früh wach und ich komme so gegen 7:50 los. Mein Rad stand die Nacht über gut verwahrt in einer abgeschlossenen Garage. Der erste Pass (Kulinskij Pereval) zieht sich ziemlich und ist wohl der längste Pass hier auf der Tenkinskaja, da er recht flach angelegt ist. Erst nach 20 Kilometern bin ich oben und erst nach zwei Stunden, bereits in der Abfahrt, überholt mich das erste Fahrzeug. Nun folgt der erste echte Ort auf der Trasse, der mir schon von den jakutischen Radlerkollegen neben Ust-Omtschug als Versorgungsbasis genannt wurde: Omtschuk. Ein paar Häuser sind zwar schon verfallen und heruntergekommen, dennoch ist hier mächtig was los, da der Bergbau boomt. Teils stehen neue Containerdörfer am Wegesrand, mal sieht man ein grosses Minenzentrum. In Omtschuk kaufe ich nur ein paar Snikers und Bananen, es ist hier immer noch teuer. Die Strasse führt ab hier lange einem Tal entlang, bis zum Ort Nelkoba. Der Fluss im Tal heisst Tenkia und hat der Strasse wohl den Namen gegeben. Beim Waschen der in Mjaundscha gekauften Äpfel fällt das Schildchen " Neuseeland" ab, dabei hatte ich doch extra gesagt, dass ich gerne russische Äpfel hätte.
Talebene von Kulu
Erst einmal ist ein Pass zu bewältigen
Morgens ist es bewölkt
Im Tal Wald, an den Hängen Moos
Dieses Tal führt die Strasse hoch
Rückblick auf die Trasse
Am Kulinskij-Pass

Oben geht es erst einmal eben dahin
dann folgt die Abfahrt nach Omtschuk
die kurz ausfällt
Omtschuk I
Omtschuk II
Es ist ein ziemlich grosser Ort
Nachdem es den Morgen über bedeckt war kommt mittags die Sonne heraus und es wird richtig warm und schön. Ich kriege sogar einen leichten Sonnenbrand. Hinter Omtschuk kommt noch der Ort Transportnij, welcher noch bewohnt ist und mit einem Laden aufwartet. Am Strassenrand hat es jetzt öfter mal Abraumhalden der zahlreichen Minen und auch der Verkehr hat deutlich zugenommen. Einmal kreuzt sogar ein Bus meinen Weg. Ab hier komme ich also ohne Probleme nach Magadan. Nelkoba stellt sich als Wüstung heraus, ich sehe noch nicht einmal Gebäude. Dahinter geht es zum nächsten Pass. Auf dem Weg zum Pass geht nach links noch ein Weg zu einem Gulag ab, hier war es mit Sicherheit sehr hart, gerade im Winter, die Berge sind wieder ziemlich kahl und man kann sich die eisige Stimmung im Winter vorstellen. Vor dem Pass bedroht mich mal wieder ein Schauerband, welches sich dann aber doch in Wohlgefallen auflöst.
Landschaft hinter Omtschuk
Abraumhalden der Goldminen
prägen das Bild
gute Trasse mit mehr Verkehr
grosse Mine mit Staudamm
hier ist es weniger herbstlich
dafür ist der Himmel mittlerweile freier
und so fliegt es sich schön das Tal entlang
Bus von Magadan nach Omtschuk
Doch noch einmal ein Ort: Transportnij
Einziges Schild, bei dem auch Tenkinskaya drauf steht
fast wie Teer
Abzweig zu einer Mine
so macht Radfahren Spass
Die Herbstfarben kommen wieder
Das Bodengewächs steht wieder voll in Flammen
Wasserflächen sind schön
Berge auch
Fluss Nelkoba
fliesst auch in den grossen Kolyma-Stausee
Bei Nelkoba
Vom Pass aus führt eine lange Abfahrt ins Tal von Ust-Omtschug, welches ich bis 19:15 erreiche. Das sind zwar bereits 165 km heute, aber wenn ich morgen bis an die Teerstrasse in Palatka will, müsste ich noch ein paar Kilometer machen, mir schwebt da so eine Strassenmeisterei vor. Zunächst freue ich mich aber über das erste Café seit Kyubeme, neben der Tankstelle steht ein Mini-Café mit zwei Tischen. Es sind zwar kleine Portionen auf Plastikgeschirr, aber ich will mich nicht beklagen, zumal es noch leckere Gebäckteilchen gibt. Im Café werde ich von zwei Männern angesprochen, sie hätten mich heute früh am Pass überholt und sind erstaunt, dass wir heute gleich weit gekommen sind. Das waren die Fahrer des ersten Fahrzeuges heute, sie geben mir noch eine Visitenkarte, ich soll ruhig anrufen, wenn ich in Magadan bin. Nachdem sie mir sagen, dass die nächsten Kilometer doch kein Ort oder eine bemannte Strassenmeisterei kommt, beschliesse ich bei Ust-Omtschug zu übernachten. Ich treffe einen Jäger, der mir den Tipp gibt, am Fluss zu übernachten. Zudem spreche ich noch den Fahrer eines Polizeiautos an. Er hat wohl gerade Feierabend und fährt mit seiner Freundin durch die Gegend. Dafür kennt er einen guten Platz am Fluss und weist mich an ihm zu folgen. Nachdem ich zum Platz aber durch eine recht tiefe Furt muss, furte ich nachdem der Polizist wieder zurück und bleibe dort am Ufer gut geschützt von ein paar Büschen. In der Früh wäre die Furt mir zu unangenehm, da ich mich nur langsam aufwärmen kann, das Wasser ist eiskalt. Nachdem ich schon gegessen habe, kann ich einen ruhigen Abend am Fluss verbringen um morgen früh aufzustehen. Ich will ja den letzten Schönwettertag nutzen.
Ein uralter Jeep kommt entgegen
Niedrigwasser
ehemalige Brücke bei Nelkoba
Noch ein Oldtimer
Seitenblick, in dem Tal hinten liegt ein bekanntes ehemaliges Gulag
Vorhin hatte es noch nach Regen ausgesehen
kurz vor der Passhöher
ist aber nur ein kleiner Pass und hat keinen Namen
wieder in der Ebene
Es staubt - Gegenverkehr
die Strasse schlängelt sich durch die Gegend
könnte auch in Kanada sein
oder in Alaska
Nicht mehr so weit nach Ust-Omtschug
später Nachmittag am km 279
Ust-Omtschug, in den eigentlichen Ort fahre ich gar nicht rein
Fluss Detrin
Zeltplatz am Flussufer